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Wildcampen und freistehen in Deutschland

Wildcampen und freistehen in Deutschland

In diesem Artikel erklärt Ramona euch was erlaubt ist, was nicht und worauf man beim Wildcampen in Deutschland achten sollte.

Einfach losziehen mit Zelt, Wohnmobil, oder Campervan und dort übernachten, wo es einem gefällt – in Schweden zum Beispiel ist das erlaubt. Wie aber sieht es in Deutschland aus? In diesem Artikel erklärt Ramona euch was erlaubt ist, was nicht, worauf beim Wildcampen zu achten ist und welche anderen Optionen es gibt.

Mein Name ist Ramona und ich bin große Outdoor-, Wander-, und Camping-Enthusiastin. Letzten Sommer bin ich mit einem Kanu durch Schweden gepaddelt und habe mein Zelt für die Nacht immer dort aufgeschlagen, wo es mir gerade gefallen hat. So frei in der Natur zu übernachten war super. Schweden und Norwegen sind bekannt für das „Jedermannsrecht“, das Wildcampen in der Natur möglich macht. Wie aber sieht die Situation in Deutschland aus? Dieser Frage gehe ich in diesem Blog nach.

Was ist Wildcampen?

Sich seinen Camper, sein Zelt oder Wohnmobil schnappen und einfach unter freiem Himmel schlafen, wo es einem gefällt – Das ist Wildcamping. Es ist eine besondere, freie Art des Campens bei der man nicht an Campingplätze gebunden ist, sondern sich seinen eigenen Platz mitten in der Natur sucht. Die Vorteile sind offensichtlich: Abgeschiedenheit, Ruhe, ein pures Naturerlebnis, und ganz nebenbei spart man natürlich auch noch einiges an Geld.

Auf den ersten Blick hört sich das alles wildschön und romantisch an, aber natürlich hat Wildcampen auch seine Nachteile. Man verzichtet dabei auf die Annehmlichkeiten die Campingplätze bieten Es gibt keine Toiletten, Duschen, fließendes Wasser oder Strom. Und darüber hinaus ist Wildcampen häufig ganz einfach nicht erlaubt.

Worauf sollte man achten beim Wildcampen?

Falls du dich entscheiden solltest, wildcampen zu gehen, gibt es einige Dinge zu beachten. Die oberste Regel lautet „leave no trace“ – Hinterlasse keine Spur. Nach deiner Abreise sollten keinerlei Hinweise mehr auf deine Anwesenheit zu finden sein. Hört sich einfach an, erfordert in der Praxis aber einiges an Planung. Es bedeutet nicht nur, dass du selbstverständlich den Müll, den du produzierst, wieder mitnimmst. Zum Beispiel bedeutet es auch, dass du möglichst wenig und ausschließlich biologisch abbaubare Kosmetikprodukte verwendest, wenn du dich beispielsweise in einer natürlichen Wasserquelle wäschst. Auch für deine „natürlichen“ Hinterlassenschaften gilt es, keine Spuren zu hinterlassen; Solltest du ein großes Geschäft verrichten müssen, aber keine Toilette in der Nähe haben, heißt es ganz einfach Loch buddeln und nachher wieder zu schaufeln. Auch Toilettenpapier oder Taschentücher in der Natur liegen zu lassen ist ein absolutes No-Go.

Im Rahmen des „leave no trace“ Prinzips, gibt es sieben einfache Regeln, um Müll zu vermeiden und zum allgemeinen Verhalten in der Wildnis. Diese Regeln sind nicht nur beim Wildcampen, sondern auch beim generellen Aufenthalt in der Natur hilfreich:

1. Plane voraus und bereite dich vor.

2. Wandere und nächtige auf festem Untergrund.

3. Entsorge deinen Müll.

4. Hinterlasse was du findest.

5. Minimiere die Auswirkungen von Lagerfeuern.

6. Respektiere die Wildtiere.

7. Nimm Rücksicht auf Andere.

Eigentlich selbstverständlich, oder?

Ist Wildcampen in Deutschland erlaubt?

Einfache Frage, etwas komplizierte Antwort, denn die Regelung ist Ländersache. In den meisten Bundesländern ist wildcampen nicht erlaubt, außer man hat sich die Erlaubnis des Landbesitzers oder der Behörde eingeholt. Lediglich in Brandenburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern ist Wildcampen unter bestimmten Bedingungen erlaubt. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern darf man als Wanderer, Reiter oder Kanute sein Zelt offiziell für eine Nacht in freier Natur aufschlagen. In Bremen gibt es ganz einfach kein Gesetz, welches Wildcampen regelt – allerdings gibt es hier schlichtweg auch keine nennenswerte Naturgebiete. Mit Camper und Wohnmobil gelten diese Regeln jedoch nicht. Freistehen in der deutschen Natur ist weitestgehend untersagt.

In Deutschland gibt es also einen regelrechten Gesetzes- und Richtlinien-Dschungel - typisch Deutschland eben. Auch die Strafen, falls man beim Wildcampen erwischt wird, schwanken deutlich zwischen den unterschiedlichen Bundesländern. Einen guten Überblick über die komplexe Gesetzeslage findet ihr zum Beispiel hier. Strikt verboten ist das Wildcampen aber deutschlandweit in Nationalparks, Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten und Naturreservoirs, unabhängig vom Bundesland. Hier drohen deutlich höhere Bußgelder als in nicht geschützten Naturgebieten.

Welche Alternativen gibt es?

Ganz so einfach ist wildcampen mit Zelt oder Campervan in Deutschland also leider nicht. Allerdings gibt es einige gute, legale und naturnahe Alternativen zum Wildcampen.

1. Trekkingplätze

Trekkingplätze sind quasi ein Mix aus Wildcampen und klassischen Zeltplätzen. Diese Übernachtungsplätze für Weit- und Fernwanderer findet man inzwischen in ganz Deutschland. Hier kann man für wenig Geld sein Zelt mitten in der Natur aufschlagen und hat dafür auch ein Toilettenhäuschen verfügbar. In Schleswig-Holstein sind die Trekkingplätze sogar kostenlos! Eine Übersicht des Deutschen Alpenvereins über alle Trekkingplätze in Deutschland findest du hier. Allerdings sind diese Plätze nur für Zelte und nicht für Wohnmobile oder Camper geeignet. Außerdem solltest du beachten, dass die allermeisten Trekkingplätze aufgrund ihrer geringen Kapazität im Voraus gebucht werden müssen.

2. ­­Campspaces mit Wildcamping-Gefühl

Wenn du mit dem Wohnmobil oder Campervan unterwegs bist oder du den Luxus eines WCs, Stromanschlusses, oder einer Dusche nicht missen möchtest, sind naturnahe Campspaces eine perfekte Alternative für dich. Campspaces vereinen das Beste aus zwei Welten: Man kann naturnah campen ganz ohne den Trubel großer Campingplätze und je nach Gastgeber gibt es verschiedene Annehmlichkeiten wie zum Beispiel Toiletten, Duschen, Stromanschluss oder Feuerstellen. Und ganz nebenbei kommt man dabei noch günstiger weg als auf üblichen Campingplätzen. Ein weiterer extra Bonus: Durch den persönlichen Kontakt zur Gastgeberin erhält man meistens super Tipps für Unternehmungen und schöne Orte in der Umgebung, auf die man sonst niemals gestoßen wäre.

Einige wunderbare Campspaces mit Wildcamping-Gefühl sind zum Beispiel Ingrid’s wunderschönes Grundstück in der Eifel, Dag’s alter Bauernhof an der Ostsee, Elmer’s Stellplatz im Siebengebirge oder Andreas großer Wiesengarten. Natürlich gibt es noch zahlreiche andere naturnahe Campspaces überall in Deutschland, stöbere doch einfach mal ein wenig auf Campspace!

Viel Spaß!

Ganz egal ob du dich für Wildcamping, Freistehen, Trekkingplatz oder Campspace entscheidest: Ich wünsche dir eine wunderbare Zeit in der Natur! Und überall gilt: Respektiere die örtlichen Gesetze und Regeln und gehe respektvoll mit der Natur um.

Hat dir dieser Artikel gefallen und du möchtest mehr über meine nächsten Outdoor Abenteuer sehen? Dann folge mir doch auf Instagram @ramona.doliff.

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